Kryptowährungen und Steuern
Kaum ein Tag vergeht, ohne dass Kryptowährungen in den Medien ein Thema sind. Aber was genau hat es damit auf sich? Und gibt es auch steuerliche Aspekte zu beachten beim Besitz?
Was sind Kryptowährungen?
Mit der sogenannten Kryptowährung soll ein Geldsystem ermöglicht werden, das unabhängig von Staaten und Banken funktioniert und günstiger und schneller ist als bisherige Transaktionen. Die Digitalwährung wird direkt zwischen Nutzern ohne die Hilfe von Banken abgewickelt. Möglich macht dies die Nutzung der Blockchain-Technologie. Innerhalb des Systems werden alle Transaktionen vielfach und dezentral gespeichert. In der Schweiz können Bitcoins zum Beispiel am Billettautomaten der SBB oder bei vergleichbaren Automaten von Finanzinstituten erworben werden. Zahlreiche Läden, Restaurants und Online-Shops bieten ihre Ware gegen Bitcoin an. Oft sind diese Angebote aber reine Marketingaktionen, denn angesichts der hohen Volatilität ist es kaum möglich, verbindliche Preise in Bitcoin zu definieren. Die Mehrzahl der Bitcoin-Besitzer hortet daher die Kryptowährung in Erwartung weiterer Kursgewinne.
Muss ich meine Kryptowährungen versteuern?
Ja. Bis vor 1 oder 2 Jahren war das Versteuren von Kryptowährungen kein Thema. Bei einer digitalen Währung handelt es sich steuerrechtlich aber um ein geldwertes Recht an einer Sache, das zum Reinvermögen zählt. In der privaten Steuererklärung müssen Bitcoins somit als Vermögen deklariert werden. Privat erzielte Kursgewinne sind steuerfrei (analog herkömmlicher Fremdwährungen). Die Eidgenössische Steuerverwaltung ESTV publiziert seit einigen Jahren Kurswerte der gängigsten Kryptowährungen. Bei weniger gängigen Kryptowährungen kann auch auf ein eigenes Bewertungsmodell zurückgegriffen werden. Bei im Geschäftsvermögen gehaltene Kryptowährungen ist die Sachlage leicht anders: natürlich sind diese in der Buchhaltung abzubilden als Vermögen, resp. als Ertrag. Zusätzlich aber dazu sind Kursgewinne zu versteuern.
Was muss ich machen, wenn ich meine Kryptowährung nicht deklariert habe?
Das Nichtdeklarieren erfüllt den Tatbestand der Steuerhinterziehung. Daher ist es sehr zu empfehlen, Kryptowährungen immer zu deklarieren. Man will die Gewinne später auch mal realisieren und spätestens dann kommt einem die Steuerbehörde auf die Schliche. Denn wenn der Vermögensvergleich nicht aufgeht, finden diese schnell heraus, wenn etwas verheimlicht wurde. Falls man reinen Tisch machen will, gibt es dazu verschiedene Möglichkeiten. Diese müssen entsprechend der individuell unterschiedlichen Ausgangslage analysiert werden um das beste Vorgehen zu wählen. Wenn die Offenlegung richtig gemacht wird, kann eine Busse oder gar ein Steuerhinterziehungsverfahren meist vermieden werden.